Hallo, ich bin Deepesh, der Inhouse-Designer von Pentadoc AG. Ich möchte euch heute auf eine Reise durch meine Masterarbeit mitnehmen, die tief in die Bedeutung von Farben im Design und in der Kommunikation eintaucht, mit einem besonderen Fokus auf Inklusion für farbenblinde Menschen. Es ist entscheidend, die Wirkung von Farben zu verstehen, um eine effektive visuelle Kommunikation zu schaffen – sowohl für Kreative als auch für Konsumenten. In diesem Kontext spielt das Barrierefreiheitsgesetz in Deutschland eine wichtige Rolle. Dieses Gesetz fordert, dass Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderungen, zugänglich sein müssen. Für Versicherungsunternehmen, die diese Richtlinien einhalten, bietet sich nicht nur die Möglichkeit, ethisch korrekt zu handeln, sondern auch die Chance, eine breitere Kundengruppe zu gewinnen und dadurch den eigenen Markt zu erweitern. Durch die Schaffung von barrierefreien und inklusiven Angeboten können Versicherungen nicht nur ihre Marktposition stärken, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten.
Farbe & Farbenblindheit
Farbe ist ein faszinierender Aspekt unserer Wahrnehmung, der durch das Zusammenspiel von Licht sowie unseren Augen und unserem Gehirn entsteht. Wenn Licht auf ein Objekt trifft, werden einige Wellenlängen absorbiert, während andere zu unseren Augen zurückgeworfen werden. Diese reflektierten Wellenlängen nehmen wir als Farbe wahr. Ein roter Apfel erscheint zum Beispiel rot, weil er die rote Wellenlänge des Lichts reflektiert. Dieses Grundprinzip bildet das Fundament der Farbtheorie, eines Feldes, das untersucht, wie Farben miteinander interagieren, wie sie wahrgenommen werden und wie sie kombiniert werden können, um verschiedene Effekte zu erzeugen. 
Der Farbkreis, der Farben in primäre, sekundäre und tertiäre Kategorien einteilt, ist ein zentrales Werkzeug in dieser Studie. Er hilft Designern, kreative Entscheidungen zu treffen, während sie gleichzeitig den Anforderungen des § 3 BFSG Barrierefreiheit, Verordnungsermächtigung, sowie des Barrierefreiheitsgesetzes entsprechen. Dies führt zu einer ethischen, regulierten und vorteilhaften Inhaltserstellung, die ein breiteres Zielpublikum anzieht.
Aber was passiert, wenn die Fotorezeptoren im Auge, speziell die Zapfen, die für das Erkennen dieser Wellenlängen verantwortlich sind, nicht richtig funktionieren? Das ist bei Farbenblindheit oder Farbsehstörungen der Fall. Menschen mit dieser Bedingung nehmen Farben anders wahr und haben oft Schwierigkeiten, bestimmte Farbtöne wie Rot und Grün zu unterscheiden. Diese veränderte Wahrnehmung kann stark beeinflussen, wie sie mit visuellen Inhalten interagieren, was die Barrierefreiheit im Design nicht nur wichtig, sondern unerlässlich macht. Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf einige wichtige Fakten, die zeigen, wie entscheidend dieses Thema ist und wie sich die Situation zunehmend verschlechtert.
Auswirkungen auf Wahrnehmung und Design
Farbe ist nicht nur eine Frage der Ästhetik – sie ist ein mächtiges Werkzeug, das Stimmung, Wahrnehmung und Verhalten beeinflusst. Farbe kann genutzt werden, um die Online-Präsenz eines Unternehmens von der Konkurrenz abzuheben. Im Design kann Farbe Emotionen hervorrufen, visuelle Hierarchien schaffen und die Benutzerinteraktion lenken. Warme Farben wie Rot und Orange erzeugen Aufregung und Dringlichkeit, während kühle Töne wie Blau und Grün oft Ruhe und Vertrauen vermitteln. Ein effektiver Einsatz von Farbe kann die Markenidentität stärken, die Lesbarkeit verbessern und die Barrierefreiheit sicherstellen, was sie zu einem entscheidenden Bestandteil eines funktionalen und optisch ansprechenden Designs macht. Das Verständnis der psychologischen Auswirkungen von Farben ermöglicht es Designern, Botschaften effektiver zu kommunizieren und Erlebnisse zu schaffen, die wirklich beim Publikum ankommen.
Wie viele Ihrer Kunden haben Schwierigkeiten, Ihre Website aufgrund von Farbenblindheit zu nutzen? Mit geschätzten 300 Millionen Menschen weltweit, die unter Farbsehstörungen leiden, ist der Bedarf an barrierefreien Designpraktiken, wie sie im Barrierefreiheitsgesetz gefordert werden, wichtiger denn je. Leider weisen erstaunliche 81% der Startseiten immer noch Texte mit geringem Kontrast auf, was es sehbehinderten Nutzern erschwert, Inhalte zu lesen und zu verstehen. Diese Nachlässigkeit kann schwerwiegende finanzielle Folgen haben; so verloren britische Einzelhändler 2019 etwa 17,1 Milliarden Pfund aufgrund unzugänglicher Websites. Auch wenn diese Zahlen global sind, wird der Einfluss in Deutschland unvermeidlich, da Dienstleistungen zunehmend digital werden. Trotz des klaren wirtschaftlichen Drucks verläuft der Fortschritt in Sachen Barrierefreiheit, wie es das Barrierefreiheitsgesetz fordert, enttäuschend langsam. Ein Umfrageteilnehmer bemerkte treffend: „Ich habe diese Umfrage schon 2016 gemacht und ehrlich gesagt, hat sich nichts verbessert. Tatsächlich haben einige der modernen Methoden des Webdesigns die Navigation sogar noch schwieriger gemacht.“ Die Relevanz dieser Themen ist auch im Versicherungsbereich nicht zu unterschätzen, wo der Zugang zu wichtigen Informationen entscheidend ist.
Fazit & Verbindung
Das führt uns zu einer kritischen Erkenntnis: Inklusives Design ist nicht nur ein „Nice-to-have“ – es ist ein strategisches Muss im heutigen Markt. Wenn Marken breitere Zielgruppen erreichen wollen, wird die Schaffung barrierefreier digitaler Erlebnisse zu einem entscheidenden Unterscheidungsmerkmal. Wenn Websites und digitale Inhalte inklusiv gestaltet werden, sprechen sie eine größere Bandbreite von Nutzern an, einschließlich Menschen mit Seh-, Hör-, physischen, kognitiven und neurologischen Einschränkungen. Dieser Ansatz verbessert nicht nur das Nutzererlebnis, sondern stärkt auch die Markenloyalität und erschließt neue Kundensegmente. Ignoriert man hingegen die Barrierefreiheit, kann dies zu erheblichen finanziellen Verlusten und Schäden am Markenimage führen.
Für Versicherungen ist Inklusivität entscheidend für eine effektive Online-Kommunikation und den Geschäftserfolg. Sicherzustellen, dass Websites für alle zugänglich sind, insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen, fördert die Zusammenarbeit, Compliance und fundierte Entscheidungen. Indem sie auf barrierefreie Inhalte setzen, können Versicherungen diverse Märkte erreichen, die Produktivität steigern und letztlich bessere Geschäftsergebnisse und eine höhere Kundenzufriedenheit erzielen.
Mit meiner Arbeit bei Pentadoc AG versuche ich, die Kraft von Farben und inklusivem Design zu nutzen, um bessere und zugänglichere Erlebnisse für alle zu schaffen. Wir geben unser Bestes, damit unsere Dienstleistungen und Kommunikationsmaterialien das Barrierefreiheitsgesetz integrieren. Es ist eine Reise der ständigen Verbesserung, zu der wir auch andere Unternehmen ermutigen, da es hilft, ein breiteres Publikum zu erreichen und zum Erfolg eines Unternehmens beitragen kann.
