Der Mensch in der Veränderung

Digitale Veränderung klingt nach Technik und Prozess? Zum Glück nicht nur! Immer mehr und mehr rückt auch der Faktor Mensch in den Vordergrund. Nicht bloß als Teil der Veränderung, sondern als ein Teil, der auch sich selbst verändern muss. Und diese Veränderung startet am besten mit einer Veränderung im Denken.

Wenn es um die digitale Transformation geht, stehen wir manchmal nicht vor einem Berg, sondern eher im Zhangjiajie Nationalpark in Südost-China: Viele kleinere hochstechende Herausforderungen, die man meistern muss. Jede Bergspitze könnte hier für eine technische, kulturelle oder organisatorische Herausforderung stehen. Und wir sind bestens gerüstet: Wir haben technische Mittel und Menschen, die uns unterstützen, uns in diesem Bergdschungel zurechtzufinden. Wenn wir wollen, klettern wir an diesen Wänden empor.

Und hier brauchen wir den Wandel in unserem Denken, denn eine Komponente fehlt: Wir müssen unsere Aufmerksamkeit darauf richten, wer dieses „wir“ ist, das klettert und erklimmt.

Denn im Zentrum jeder Veränderung stehen diejenigen, die die Veränderung umsetzen und betreffen. Und wir fragen: Was brauchen wir als Team, um diesen Weg gemeinsam zu gehen? Denn wenn es im Team hakt – inmitten der Kletterpartie – dann helfen uns auch keine Ausrüstung und keine Bergführer*innen. Dann hilft uns nur noch Balance in unser Team zu bringen, damit wir nicht abstürzen.

Zurück aus Südost-China in die digitale Transformation: Mit dem Fokus des Menschen in der Veränderung verschließen wir nicht die Augen vor technischer Umsetzung oder hoher Performance. Wir verändern das Denkmuster, die Perspektive: Vom rein technischen Prozess hin zu den Menschen in der Umsetzung des Prozesses. Dabei geht es nicht um verwaschenes Wohlfühlgeplänkel, denn Arbeit mit Menschen ist aufreibend und birgt Konflikte. Und genau deshalb ist sie es wert, denn hier wachsen wir und haben Aussicht auf tiefgreifende Veränderung. Eine sehr gute Aussicht – wie die im Zhangjiajie Nationalpark.

Manchmal heißt es, dass wir doch arbeiten und keine Therapiesitzung wollen. Das stimmt. Aber Angst vor Tiefe in der Veränderung führt zu Wandel, der nur oberflächlich bleibt. Deshalb hilft nur eins: Mut fassen und ehrlich in diese Tiefe abtauchen – erst so können wir auch Menschen in die Veränderung mit aufnehmen.

Kein neues Rad - Schnittstellen zwischen Mensch, Beratung und Veränderung

Beratung und digitale Transformation lebt von Schnittstellen: Zwischen Berater*innen und Kunden, Menschen und sich wandelnden Organisationsstrukturen oder Digitalisierungswunsch und technischer Umsetzbarkeit. Hier nur ein paar Beispielfragen, die auf diese Schnittstellen hinweisen:

  • Wie werden Veränderungsprozesse eingeführt?
  • Wie sieht ein neuer Arbeitsablauf für Mitarbeitende aus?
  • Wie sieht die Veränderung aus der Perspektive der Mitarbeitenden aus?
  • Wer wird beteiligt und in welchem Maße?
  • Wer könnte die Veränderung am einfachsten zum Scheitern bringen?
  • Wie müsste die Unternehmensstruktur aussehen, damit sich die neuen Prozesse am besten umsetzen lassen?
  • Wie müssten wir uns selbst verändern, damit die Veränderung gelingt?

Den Menschen in den Fokus zunehmen und mit ihm Veränderung anzugehen, hat inzwischen viele Namen bekommen. Ob Employee Experience oder Human Centeredness, ob User Experience oder Customer Design - wir folgen einem Zitat, dass das Thema „Label“ ganz gut auf den Punkt bringt:

„Honestly, we don’t care what you call it, as long as you are doing." (Stickdorn et al., 2017)

Was Stickdorn et al. für das Thema „Service Design“ beschreiben, trifft eben auch das Thema „Faktor Mensch“: Es gibt viele Ansätze da draußen, um Gesagtes erfolgreich umzusetzen (drei von ihnen werden wir in dieser Artikel Serie noch genauer unter die Lupe nehmen). Eines bleibt ihnen allen gleich: Sie ändern die Perspektive, wie wir Veränderung betrachten und nehmen einen Standpunkt ein, der den Menschen in den Fokus rückt – ganz egal wie dabei am Ende der Name klingt!

Dieser Artikel ist der Auftakt unserer mehrteiligen Serie zum Thema Business Case: Transformation mit dem Menschen im Mittelpunkt. In unserem nächsten Beitrag geben wir einen Einblick auf einen konkreteren Ankerpunkt: Der Mensch im Mittelpunkt zahlt sich aus!

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