Methodik in der Digitalen Transformation (7): Das Digitale Haus und Business Cases 

Die Digitale Transformation bringt neue Währungen hervor: vom harten Euro über Reichweite bis zur Kundenzufriedenheit. Wer Business Case hört, der will wissen, welches echte Potential in Veränderungsmaßnahmen steckt. Hier stellen Maßnahmen im Rahmen einer Digitalen Transformation keine Ausnahme dar.

Selbstverständlich steht bei Business Cases die harte Bewertung des finanziellen Erfolgs an erster Stelle. Das sollte man auch in Digitalisierungsprojekten und Ideen zur Digitalen Transformation nicht in Frage stellen. Aber man sollte unbedingt berücksichtigen, dass die Digitale Transformation ganz neue Währungen zur Beurteilung eines Business Case mit sich bringt. Und die sind nicht weniger wertvoll – denn Innovationen, neue Geschäftsmodelle, Reichweite oder Kundenzufriedenheit sind enorm wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens. So kann ein Business Case nichts verdienen – aber enorme Reichweite schaffen. Oder die Kundenzufriedenheit steigern, was sich nur indirekt in weitere Käufe hochrechnen lässt. 

Unsere Beratungspraxis zeigt uns immer wieder, das Unternehmen sich im Kontext der Business Cases besonders mit diesen Punkten beschäftigen sollten: 

  • Konsequenter Abgleich mit der übergeordneten Digitalisierungsstrategie 
  • Strukturierung von Business Cases in gut vergleichbare Raster 
  • Bewertung nach wirtschaftlichen Parametern mit einer etablierten Methode 
  • Benchmarking mit potentiell bestehenden Modellen oder Ideen des Marktes 
  • Bewertung nach weiteren Parametern, die im Rahmen der Gesamtstrategie positive Wirkung entfalten könnten 

„Von der Dach-Strategie aus denken, bewerten und rechnen.“ 

 Die Bewertung eines Business Case sollte ganz grundsätzlich nie isoliert geschehen. Der wichtigste Bewertungsfaktor ist immer zuerst die Passgenauigkeit zur übergeordneten Digitalisierungsstrategie des Unternehmens. Gibt es hier keine der obengenannten Währungen, die der Strategie Momentum verleihen, muss der Business Case zurücktreten. Nur sehr wenige Business Cases haben die Kraft, die zu Strategieanpassungen führen könnte. 

Benchmarking und Best Practices 

Bei Digitalisierungsvorhaben ist wie zuvor beschrieben die Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen nicht immer zielführend. Das liegt ganz offensichtlich daran, dass sich bei der Bewertung von Innovationen oder von Kundenzufriedenheit die monetären Erfolge erst später einstellen und es häufig nur einen sehr geringen Erfahrungsschatz gibt, auf den man als Unternehmen zurückgreifen kann. 

Das führt regelmäßig zu Problemen, da in vielen Unternehmen eine Investition in neue Technologien oder Veränderungsmaßnahmen nach wie vor an einen positiven Business Case gekoppelt sind. Was aber tun, wenn eigentlich klar ist, dass ein Business Case für ein Digitale Transformation überwiegend eine Auflistung bestmöglicher Annahmen ist und die Entscheidung einen „Blick in die Glaskugel“ benötigt?  

„Benchmarking, Best Practices oder gar Prototypen bieten die Möglichkeit, mit begrenzten Mitteln eine solide Basis für die Bewertung einer digitalen Idee zu schaffen.“ 

Noch nie war es so einfach und zugleich so unübersichtlich, mit Benchmarking und Best Practice-Beispielen zu arbeiten. Das liegt zum einen daran, dass im Rahmen der Digitalen Transformation sehr viele unterschiedliche Modelle und Vorgehensweisen transparent verfügbar sind und recherchiert werden können. Zum anderen sind es ebenso viele, dass die berühmte Trennung von Spreu und Weizen aufwändig ist. Hier sollten Unternehmen auf die Erfahrungen neutraler Spezialisten vertrauen, die über zahlreiche unterschiedliche Projekte hinweg, auf sehr robuste Best Practices zurückgreifen können. Das ermöglicht dem Unternehmen eine schnelle und sichere Beurteilung ohne die beschriebene, aufwändige Eigenrecherche.  

Eine Zukunftswerkstatt als Umsetzungs-Instrument für aufgeschlossene Unternehmen und Mitarbeiter. 

Im Rahmen der digitalen Transformation kommen in der Umsetzungsphase teils einschneidende Veränderungen auf Unternehmen zu. Mit dem Format der Zukunftswerkstatt beziehen wir Mitarbeiter und Entscheidungsträger anhand von praktischen Prototypen in den Transformationsprozess des Unternehmens mit ein. Wir führen schrittweise und nachvollziehbar vom Status Quo zu zukünftigen Möglichkeiten.  

Die Zukunftswerkstatt umfasst organisatorische, technologische und emotionale Bereiche der digitalen Transformation: 

  • Feststellung des Status Quo im eigenen Unternehmen 
  • Aufzeigen von Benchmarks der Digitalisierung im direkten Wettbewerbsumfeld 
  • Erörterung zukünftiger Lösungsmöglichkeiten 
  • Konkrete Auswahl von Lösungen des Marktes und Bewertung im Team 
  • Bewertung nach weiteren Parametern, die im Rahmen der Gesamtstrategie positive Wirkung entfalten könnten 

Diese Artikelserie beleuchtet die Methodik des Digitalen Hauses im Rahmen der Digitalen Transformation. Hier können Sie zu den einzelnen Ausführungen springen: 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 

Autor

  • Guido Schmitz

    Guido Schmitz ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Pentadoc AG. Als Berater betreut Guido Schmitz Unternehmen in Prozessen der Strategieentwicklung im Bereich Informationslogistik, führt und moderiert Workshops zum Anforderungsdesign. Guido Schmitz ist ein gefragter Keynotespeaker auf Strategietagungen und Kongressen.

    Alle Beiträge ansehen