Agilität – was ist das eigentlich? Warum es so gut ist, keinen Plan mehr zu haben.

„Nie war es so einfach, so günstig und so schnell möglich, die Businessidee eines anderen zu attackieren.“

Sie wollen verstehen, was Agilität ist und warum es für Unternehmen so wichtig ist, umzudenken? Dann machen Sie doch einfach mal bei einer kleinen Zeitreise mit – nur 7 Jahre zurück: Als Netflix, Instagram, Uber, Snapchat, AirBnB, Zalando, Dropbox oder Zoom winzig oder noch nicht einmal geboren waren. All diese Unternehmen sind heute nicht mehr wegzudenken – und vor allem: Sie haben andere Unternehmen entweder völlig verdrängt – auch Dinosauriern mancher Branchen sehr große Sorgen bereitet – oder einfach ganz neue Märkte erschaffen.

Und schon sind wir mittendrin im Thema Agilität. Mit einem einfachen Grundsatz: Agilität ist für Unternehmen die zwingende Notwendigkeit, auf den immer schnelleren Wandel der Märkte und seine Innovationskraft zu reagieren. Denn wer glaubt, nur sauber und analytisch planen zu müssen, um seine Ziele durchzusetzen, der wird bestraft werden. Denn nie war es so einfach, so günstig und so schnell möglich, die Businessidee eines anderen zu attackieren.

„Agilität ist für Unternehmen die zwingende Notwendigkeit, auf den immer schnelleren Wandel der Märkte und seine Innovationskraft zu reagieren.“

Das geht vorbei – wie viele andere technologische Trends auch – mag da der eine oder andere Unternehmenspatriarch sagen. Dem widersprechen Top-Ökonomen aber nahezu unisono. Die vielen Schlagworte von digitaler Revolution, digitaler Transformation, Disruption und Innovation Circles lassen sich in einer Kernaussage zusammenfassen: Der permanente Wandel bleibt. Denn das, was ihn antreibt, ist – siehe oben – hochverfügbar.

Die große Frage für Unternehmen ist deshalb nicht „ob“, sondern „wie“. Wie kommt Agilität ins Unternehmen? Hier gibt es zunächst die nicht zu unterschätzende Hürde, dass Agilität eine Verteilung von Managementaufgaben und Entscheidungskraft von oben nach unten ist – aber das muss dennoch zunächst „oben“ entschieden werden. Damit tut sich so manches Unternehmen, das jahrzehntelang top down geführt wurde, schwer. Denn das bedeutet nicht nur enorme Umwälzungen in der Organisation, sondern auch das Aufgeben so manchen Management-Prestiges.

„Denn das bedeutet nicht nur enorme Umwälzungen in der Organisation, sondern auch das Aufgeben so manchen Management-Prestiges.“

Ist aber eine solche Entscheidung getroffen, ist der nächste wichtige Schritt die Umorganisation bisher getrennt voneinander agierender Abteilungen und Kompetenzen hin zu interdisziplinären Teams. Vereinfacht und beispielhaft gesagt: Programmierer, Produktmanager, Marketing, Vertrieb und Controlling sitzen an einem Tisch und bewegen gemeinsam ein konkretes Ziel. Oder reagieren – agil – auf eine Veränderung im Markt. Es ist einleuchtend, dass ein solches Team schneller und flexibler agieren kann – auf Knopfdruck bestimmen kann man eine solche Arbeitsweise aber nicht.

Aus letzterem Grund entfalten sich in Unternehmen, die agilem Verhalten gegenüber aufgeschlossen sind, wiederum Methoden, die einen entsprechenden Wandel begleiten und formen. SCRUM ist wohl die bekannteste davon. Doch daneben gibt es dutzende Managementbücher, Blogs, Veranstaltungen und Trainings, die Unternehmen unterstützen und bekehren wollen. Aus diesem Grund kann auch dieser Beitrag nur einen allerersten Blick auf dieses Thema werfen und vermeidet konkrete Handlungsanweisungen.

Wie groß, vielfältig und komplex das Thema ist, zeigt allein ein kleines Stichwortregister zu diesem Thema am Ende dieses Textes. Und doch ist der erste Schritt zur Agilität für Sie heute schon getan: Sie haben mit uns auf den Markt geschaut und nicht auf ein Organigramm.

Stichwortregister zum Thema Agilität: Selbstorganisation, Flow, Flowteams, Anpassung, Flexibilität, Geschwindigkeit, Dynamik, Vernetzung, Interaktion, Customer Journey, Customer Experience, Begeisterung, Einfachheit, Transparenz, Reframing, evolutionäre Unternehmen, kurze Feedbacks, Teilprojektierung, Change, Lean, Frameworks, Scrum, Leistung ist Können plus Wollen plus Dürfen, Enabler, Empowerer, Culture, High Performance, Sprints… und vieles, vieles mehr.