Das 5D-Modell und Ehrliche Machbarkeit (3): „Wahrheit stolpert nicht.“
Grafik und Erhebung, bitkom
„Ehrlich machbare Projekte setzen dieser Situation also konkrete Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen entgegen. Aber was bedeutet eigentlich „ehrlich“ und in welchen Dimensionen muss man Machbarkeit betrachten?“
In der Beratung muss Ehrlichkeit methodisch sein: Die Bedeutung.
Betonen wir „Ehrlichkeit“, weil wir andere Beratungsansätze als unehrlich diskreditieren wollen? Natürlich nicht. Bevor wir unseren methodischen Ansatz des 5D-Modells genauer vorstellen, wollen wir zunächst beschreiben, warum im Kontext der Digitalen Transformation ein ehrlicher Machbarkeits-Ansatz so bedeutend ist. Hierzu lohnt es sich die folgenden Blickwinkel einzunehmen:
- Blickwinkel 1: Vision versus Jetzt
Die Digitalisierung öffnet ungeahnte Möglichkeiten. Diese Faszination darf eine wichtige Ebene in einer Digitalisierungsstrategie einnehmen. Ein solches Papier soll Köpfe öffnen und motivieren an einem großen Wandel mitzuarbeiten. Ein solches Strategiepapier wird aber dann „unehrlich“, wenn es sich zu stark auf die visionäre Ebene verlässt. Wenn Fragen wie
„Wie geht das ganz genau?“
„Was brauchen wir dafür?“
„Wann läuft das im Live-Betrieb?“
„Welcher strategische und operative Nutzen entsteht?“
nur unscharf, schwammig oder philosophisch beantwortet werden können, ist eben nicht von Ehrlicher Machbarkeit die Rede. Strategie muss aber auch machbar sein. Punkt. Sie muss im Jetzt gestartet werden können.
- Blickwinkel 2: Scheitern nährt Hürden
Über 50% aller Digitalisierungsprojekte verfehlen ihr gestecktes Ziel.
Circa 20% solcher Projekte werden ergebnislos eingestellt.
Und wie wir schon im ersten Teil dieser Artikelserie erörtert haben, sehen Unternehmen zu 65% die „Verteidigung bestehender Strukturen“ als wichtigste Hürde, überhaupt Digitale Transformation anzugehen. Begibt man sich nun in ein Szenario, indem die Machbarkeit von bestimmten Vorhaben nicht ehrlich eingeschätzt worden ist, erleben solch ohnehin schon alarmierende Zahlen einen negativen Push. Die Erfahrung eines Scheiterns kann bestehende Hürden zementieren.
„Haben wir doch gesagt, dass das nix wird!“
„Einmal und nie wieder.“
„Statt solcher Digital-Pupse sollten wir lieber unsere echte Arbeit machen.“
Es ist also von höchster unternehmerischer Bedeutung und das Rückgrat der Unternehmenskultur, dass ein gemeinsamer Wandel auch tatsächlich machbar sein sollte. Und das heißt nicht, dass keine Fehler passieren dürfen.
- Blickwinkel 3: Investition muss Return bringen
Es ist kein neuer unternehmerischer Ansatz, dass eine Investition auch einen Ertrag bringen muss. Und das ist bei Investitionen in die Digitale Transformation natürlich nicht anders. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied, der diesen Blickwinkel nicht einfach gestaltet: Der beschriebene Ertrag ist bei Digitalisierungsprojekten nicht immer in harten Währungen wie Umsatz oder Gewinn zu messen. Auch weichere Faktoren wie Reichweite, Kundenzufriedenheit oder maßgebliche Verschiebungen in den Kommunikationskanälen können attraktive Erträge sein. Eine Machbarkeits-betrachtung mit der Haltung der Ehrlichkeit, hat also die Pflicht auch aufrichtig mit verschiedenen Ertragsarten umzugehen und diese so genau wie möglich zu prognostizieren.
Wahrheit stolpert nicht.
Kontinuität und Geschwindigkeit sind Grundlagen der Transformation. Es geht also mit hoher Priorität darum, so wenig wie möglich zu stolpern. Ehrliche Machbarkeit als Kernnutzen unseres 5D-Modells leistet hier einen sehr direkten, operativen Beitrag von der Analyse bis hin zum Live-Betrieb. Genau mit solchen ganz konkreten und operativen Themen wollen wir uns im vierten Teil unserer Artikelserie beschäftigen. Hierzu geben wir einen detaillierteren Einblick in die 5 Dimensionen. Das lesen Sie im Folgeartikel. Bitte hier entlang.